Online-Personal-Training – Meine Erfahrung / Teil 1

Es gibt viele Personal-Trainer. Es gibt viele gute Personal-Trainer. Es gibt schlechte Personal-Trainer und es gibt:
Online-Personal-Trainer! In welcher Kategorie Sie letztere einordnen, bleibt Ihnen überlassen. Ich schildere meine persönliche Erfahrung…

Es war ein sehr kalter Wintertag. Ich entschloss mich damals dazu, einen Personal-Trainer aufzusuchen, weil ich eine mehr als einjährie Trainingspause hinter mir  und sich ein wenig Fett angesetzt hatte. Wirklich nur ein wenig! Ein wenig viel…
Ich suchte deutschlandweit online nach meiner zukünftigen Hilfe. Sympathisch musste sie sein, am besten stark aussehen und erfahren. Ich wurde fündig (aus bestimmten Gründen werde ich hier nicht den Namen unseres Kollegen veröffentlichen und nennen ihn somit im Folgenden: Hans).
Ich mache mit Hans per E-Mail einen Termin aus. Im Voraus wurden mir ein paar Dokumente, die ich ausfüllen sollte, zugesendet. Ein paar Wochen später stand das Erstgespräch vor der Tür. Da mein zukünftiger Personal-Trainer über 100 km entfernt war, war klar: Ich kann unmöglich jede Woche, von mehrmals die Woche ganz zu schweigen, mit Hans trainieren. Zu dieser Zeit war ich außerdem noch in der Ausbildung zum Bankkaufmann, was das ganze nochmals erschwerte. Wie konnte er mir also helfen?
Mit dem von Hans angepriesenen Online-Personal-Training! Das Erstgespräch allerdings konnte persönlich sein, was ich auch wahrnahm. Wieso? Weil ich nach dieser einjährigen Trainingspause (die in meinem Leben übrigens die einzig wirklich lange war) damals einfach zusätzliche Motivation brauchte und es gerne lieber persönlich habe als einfach nur eine Stimme zu hören oder Texte zu lesen.
Gespannt machte ich mich damals im November 2008 mit meinem besten Freund und unserem Gastautor Tobias Brömmel auf den Weg zu Hans. Bei minus zehn Grad Celsius war ich bereit!
Bei Hans angekommen, empfing man mich sehr freundlich. Das Büro, das gleichzeitig auch einen Trainingsraum hatte, war überschaubar. Mein Erstgespräch begann schnell und ich war gespannt.
Eine Stunde lang unterhielt sich Hans mit mir. Meiner heutigen Meinung nach (heute kann ich das besser beurteilen als damals) wirklich absolut professionell. Hans hat Ahnung, definitiv. Nach Beendigung des Gesprächs  und der damit verbundenen Aufnahme meiner Daten, versicherte Hans mir, dass er mir binnen einer Woche meinen persönlichen Trainings- und Ernährungsplan via E-Mail zuschicken wird. Man war ich heiß darauf!
Ich hatte zu der Zeit durchaus schon ein wenig Erfahrung, habe diverse Trainingsprogramme probiert und von einem noch heute aktiven Amateur-Bodybuilder Übungsausführungen abgeschaut. Klassisch eben.
“Kein Mensch benötigt doch einen Personal-Trainer”, dachte ich mir damals. “Man kann sich doch eh alles im Internet anschauen und sich belesen. Und die Profis müssen es doch richtig machen!” Wenn man allerdings ein bisschen verzweifelt ist oder einfach nur schneller sein gestecktes Ziel, wie beispielsweise einen athletischen Körper, erreichen möchte, ist man offen für die angepriesene professionelle Hilfe. Also am liebsten hätte ich meinen Trainings- und Ernährungsplan schon gestern!
Vier Tage später war es soweit: Beide Pläne befanden sich in meinem E-Mail-Postfach. Ich schaute sie mir an und schluckte ersteinmal….“Okay”, dachte ich mir, “das wird hart werden”…
der Trainingsplan: voller noch nie gehörten Übungsnamen; der Ernährungsplan: gefühlte 100-Mal das Wort “Diät” und das in Verbindung mit einem weiteren Substantiv. Zum Beispiel: Diätmarmelade.
Glücklicherweise wurden mir Videos zu den Übungsausführungen zugeschickt. Zum Teil selbst von Hans ausgeführt, zum Teil von Seiten wie Bodybuilding.com. Das war doch etwas. Damals wusste ich auch nicht – wie denn auch, so ganz ohne Ausbildung in Biomechanik – wie falsch teilweise selbst die Ausführungen auf Bodybuilding.com (man bedenke: Das ist die größte Bodybuilding-Seite weltweit!!) und auch die Bennenung der zu trainierenden Muskel bei gewissen Übungen sind.
Der Ernährungsplan war demotivierend. Wirklich. Das hat weniger mit mangelnder Disziplin zu tun als mit Motivation.
Ich las den Plan und wusste, dass das jetzt eine radikale Umstellung werden wird. Und zwar von Heute auf Morgen. Hans erstellte mir einen exakten Plan für jeden Tag der Woche. Zusätzlich auch noch, wann ich etwa was zu essen habe.
Wie ich heute feststellen muss, funktioniert praktisch jeder Plan auf die folgende Art und Weise, wenn damit geworben wird, schnell und dauerhaft Fett abzubauen. Ich widerspreche auch gar nicht, dass das nicht funktionieren kann. Es funktioniert.

Die Grundsätze sind:

– Nahrungsmittel mit einem geringen glykamischen Index
– Einfachzucker ist daher gestrichen
– andere Zuckerarten sind (fast) gestrichen
– kein Brot (außer Pumpernickel) – Brot ist das erste Fast-Food!
– kaum stärkehaltige Produkte (Kartoffeln und Nudeln 2-3 mal in der Woche erlaubt.)
– Kohlenhydrate zum Abend hin reduzieren, außer: das Training findet am Abend statt
– wenn süß, dann mit Süßstoff gesüßt oder durch Diätnahrungsmittel (=weniger bis gar kein Zucker)
– vier bis fünf mal am Tag essen, inklusive Snacks
– eiweißreich
– gesunde Fette via Öl (zum Beispiel Leinöl), Nüsse, Kapseln zuführen
– 30 Kapseln (legale) am Tag schlucken, u.a. für Omega-3-Fettsäuren, verschiedenste Vitamine, Aminosäuren
– viel Wasser
Ich weise Sie gerne darauf hin, dass wir in diesem Blog zeitnah auf die Grundsätze und den Gründen, wieso sie sinnvoll sein können oder doch völlig daneben sind, eingehen werden.
…. Lesen Sie im kommenden zweiten Teil:
– Übungsausführungen per Video abschauen,
– “Ich habe keine Lust mehr auf diese Übung, weil ich nicht mal weiß, ob ich sie richtig ausführe”,
– “Wo ist meine Motivation und wieso hilft mir niemand?”,
– Fazit.
Den zweiten Teil gibt’s mittlerweile hier: Klick mich

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